Exoskelette – im Internet

WWW: Exoskeletten in der Rehabilitation

Folgende deutschsprachige Internet-Seiten bieten fundierte Informationen über Exoskelette, die in der Rehabilitation sowie zur Unterstützung der Mobilität und Hantierfähigkeit eingesetzt werden:

🕸️MEDICA.de

Bietet aktuelle Fachartikel, Interviews und Hintergrundinformationen zu selbststabilisierenden Exoskeletten in der Rehabilitation. Besonders wird auf Vorteile, Einsatzgebiete (z.B. nach Schlaganfall, Rückenmarksverletzung, Multiple Sklerose) und neue Entwicklungen wie das Atalante X eingegangen.

🕸️REHACARE.de

Fachportal mit Artikeln und Messeinformationen über Exoskelette in der Rehabilitation. Es werden verschiedene Systeme vorgestellt, die nach Unfall oder Krankheit zur Wiederherstellung der Bewegungsfähigkeit eingesetzt werden.

🕸️Gesundheitswirtschaft.at

Fachartikel über die Rolle von Exoskeletten in der Therapie und Rehabilitation neurologischer Erkrankungen, inklusive Marktüberblick und Beispielen aus der Praxis.

🕸️Eksobionics

Herstellerseite mit detaillierten Informationen zu medizinischen Exoskeletten wie dem Ekso Indego Therapy, das speziell für die Rehabilitation der unteren Extremitäten entwickelt wurde. Die Seite beschreibt Funktionsweise, Anwendungsgebiete und Vorteile für Patienten und Therapeuten.

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Future now: Exoskelette!

Neue Artikelserie: Exoskelette

In der modernen Rehabilitation kommen zunehmend hochentwickelte technische Hilfsmittel zum Einsatz. Während zu Beginn vor allem das Führen von Gelenken im Vordergrund stand – mit dem Ziel, ungesunde Bewegungsmuster zu vermeiden –, liegt der Fokus heute verstärkt auf der aktiven Unterstützung der Muskulatur.

Hinter dieser Entwicklung steckt beeindruckende Ingenieurskunst: Exoskelette müssen nicht nur Bewegungen exakt nachvollziehen, sondern auch die Bewegungsabsicht der Träger:innen erkennen – und dabei sicherstellen, dass menschliche Gelenke durch die Antriebssysteme nicht überlastet werden.

Dank technologischem Fortschritt sind die Systeme heute kompakter und leistungsfähiger denn je:

    • Miniaturisierte Motoren liefern gezielte Kraftunterstützung

    • Sensoren erfassen präzise Bewegungen und Belastungen

    • Intelligente Steuerungen mit KI reagieren in Echtzeit auf den Nutzer

In dieser Technologie steckt ein großes Potenzial – nicht nur für eine noch bessere Unterstützung, sondern auch für eine völlig neue Art der Mobilitätsförderung.

Diese Artikelserie gebe ich einen spannenden Einblick in die aktuellen Exoskelett-Systeme, ihre Anwendungsgebiete in der neurologischen und orthopädischen Rehabilitation sowie ihre Verfügbarkeit im klinischen Alltag.

Der Nutzen solcher Systeme muss dabei stets im Vergleich zur Arbeit erfahrener Therapeut:innen gesehen werden. Momentan ist das Exoskelett häufig eine ergänzende Hilfe, die dem Therapeuten körperliche Arbeit abnimmt oder Bewegungen standardisiert ausführt.

Doch die Vision geht weiter: In Zukunft sollen Exoskelette mehr sein als nur ein Werkzeug der Therapie. Sie sollen Menschen mit eingeschränkter körperlicher und kognitiver Leistungsfähigkeit ermöglichen, selbstständiger zu leben, sich freier zu bewegen und dadurch auch wieder aktiver am Alltag teilzunehmen.

Was macht … die Physiotherapie

Physiotherapie (alte Bezeichnung: Heilgymnastik) hilft Menschen dabei, ihre Bewegungsfähigkeit zu erhalten oder wiederherzustellen – z. B. nach Verletzungen, Operationen oder bei chronischen Erkrankungen. Ziel ist es, Schmerzen zu lindern, Beweglichkeit zu verbessern und den Alltag wieder möglichst selbstständig zu bewältigen.

Typische Physiotherapiebereiche

    • Bewegungstherapie (Krankengymnastik): gezielte Übungen zur Kräftigung, Dehnung oder Mobilisierung.
    • Manuelle Techniken: z. B. Gelenkmobilisation, Weichteiltechniken, Massagen.
    • Atemtherapie: zur Unterstützung bei Atemwegserkrankungen oder nach Operationen.
    • Gang- und Haltungsschulung: z. B. nach Unfällen, bei Lähmungen oder Gleichgewichtsstörungen.
    • Aufklärung und Anleitung: Übungen für zu Hause, Tipps zum Verhalten im Alltag, rückenschonendes Arbeiten

Englische Bezeicnung:  „Physical Therapy“

Der englische Begriff für Physiotherapie ist Physical Therapy. Das Wort physical bedeutet „körperlich“. Physical Therapyheißt also wörtlich: Körpertherapie.

Im Zentrum steht die gezielte Behandlung körperlicher Beschwerden – vor allem des Bewegungsapparates (also Muskeln, Gelenke, Knochen, Nerven). Auch hier gilt: Bewegung ist Therapie. Ziel ist, die körperliche Funktion zu verbessern, Schmerzen zu reduzieren und Selbstständigkeit zu fördern.

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Was macht … die Ergotherapie?

Ergotherapie hilft Menschen dabei, alltägliche Tätigkeiten (wieder) selbstständig ausführen zu können – z. B. anziehen, kochen, schreiben, sich waschen oder arbeiten. Das Ziel ist, die Selbstständigkeit und Lebensqualität zu verbessern. Die Fachkräfte der Ergotherapie nennt man Ergotherapeutinnen und Ergotherapeuten.

Einfach gesagt: Durch gezielte Tätigkeiten wird die Gesundheit gefördert, und die Fähigkeit zur Teilhabe am täglichen Leben wird gestärkt.

Beispiele für typische Einsatzbereiche

    • Üben von Alltagsaktivitäten: z. B. Körperpflege, Essen, Haushalt.
    • Fördern von Beweglichkeit, Kraft und Koordination: z. B. nach einem Schlaganfall oder bei rheumatischen Erkrankungen.
    • Trainieren von geistigen Fähigkeiten: z. B. Aufmerksamkeit, Gedächtnis oder Planung.
    • Beraten und Anpassen des Umfelds: z. B. Hilfsmittel, Umbauten in der Wohnung.
      • Hierzu zählen auch Bereiche, die dem „Smart Home“ zugeordnet werden,
    • Unterstützen bei der Rückkehr in Schule oder Beruf.

⚠️ Englische Bezeichnung: „Occupational Therapy“

Der englische Begriff für Ergotherapie ist Occupational Therapy. Das Wort occupation bedeutet in diesem Zusammenhang nicht „Beruf“, sondern Beschäftigung oder Tätigkeit – also alles, was ein Mensch im Alltag tut: sich selbst versorgen, arbeiten, spielen, lernen, soziale Kontakte pflegen. Occupational Therapy heißt daher wörtlich übersetzt: Therapie durch sinnvolle Betätigung.

 

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Was macht … die Logopädie

Logopäden und Logopädinnen sind Therapeuten. Ihr Fachbereich heißt LOGOPÄDIE (nicht Logo-Therapie – das ist eine Psychotherapieform).

Die Logopädie beschäftigt sich mit der Diagnostik, Therapie und Prävention von Sprach-, Sprech-, Stimm-, Schluck- und Hörstörungen.

Einfach gesagt:  Logopädinnen und Logopäden helfen Menschen, die Probleme beim Sprechen, Verstehen, Schlucken oder bei der Stimme haben.

Beispiele für typische Einsatzbereiche

    • Bei Kindern: z. B. wenn ein Kind nicht richtig spricht, Laute vertauscht oder stottert.
    • Nach einem Schlaganfall: wenn jemand Schwierigkeiten beim Sprechen (Aphasie) oder Schlucken (Dysphagie) hat.
    • Bei neurologischen Erkrankungen: z. B. Parkinson oder ALS – zur Unterstützung von Sprache, Stimme und Schlucken.
    • Stimmprobleme: etwa bei Menschen, die viel sprechen müssen (z. B. Lehrer*innen) und ihre Stimme überlasten.
    • Schlucktraining: etwa nach Operationen im Kopf-/Halsbereich oder bei älteren Menschen mit Schluckstörungen.

Ein besonders anspruchsvolles Einsatzgebiet für die Logopädie ist Neuroreha:

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Was ist … ein Schlaganfall

Einfach erklärt, wie ein Schlaganfall entsteht, wie er sich auswirkt.

Stellen Sie sich vor, Ihr Gehirn wäre eine riesige, lebendige Stadt. Milliarden von Nervenzellen, sogenannte Neuronen, arbeiten hier Tag und Nacht zusammen, um Ihren Körper zu steuern, Ihre Gedanken zu formen und Ihre Erinnerungen zu bewahren. Doch diese Nervenzellen brauchen ständig Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen, um zu funktionieren und gesund zu bleiben.

Damit diese lebenswichtigen Stoffe ankommen, gibt es im Gehirn Blutgefäße – vergleichbar mit Straßen, auf denen Sauerstoff und Nährstoffe transportiert werden. Wenn nun eine dieser Straßen plötzlich blockiert ist oder sogar platzt, spricht man von einem Schlaganfall.

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Sollen Parkinson-Patienten Reha machen?

Die Parkinson-Rehabilitation ist sinnvoll!

Die Rehabilitation (Reha) bei Parkinson zielt darauf ab, die Lebensqualität von Betroffenen möglichst lange zu erhalten – trotz des Fortschreitens der Erkrankung. Sie wirkt nicht „heilend“, kann aber funktionelle Einschränkungen lindern, den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen und Autonomie fördern.

Die Wirksamkeit der Parkinson-Rehabilitation ist durch  wissenschaftliche Arbeiten bestätigt. Artikel dazu finden Sie im Anhang. 

Wirkung der Reha bei Parkinson

1. Verbesserung der Mobilität

    • Physiotherapie trainiert Gleichgewicht, Koordination, Gangbild und Haltung.
    • Sturzprävention ist ein zentrales Ziel, da Parkinson-Patient:innen ein erhöhtes Sturzrisiko haben.

2. Alltagsfunktionen stärken

    • Ergotherapie hilft dabei, alltägliche Handlungen wie Anziehen, Essen oder Schreiben möglichst selbstständig zu bewältigen.
    • Schulung im Umgang mit Hilfsmitteln (z. B. Besteckgriffe, Anziehhilfen).

3. Kommunikation & Schlucken

    • Logopädie verbessert Sprachverständlichkeit, Lautstärke und Artikulation.
    • Schlucktraining verhindert Aspiration und Mangelernährung.

4. Psychosoziale Unterstützung

    • Parkinson belastet auch die Psyche. Psychologische Begleitung kann Depression, Ängste und Anpassungsstörungen lindern.
    • Gruppentherapien stärken den sozialen Rückhalt.

5. Medikamentöse Feinabstimmung

    • In stationären Reha-Einrichtungen kann die Medikamenteneinstellung (z. B. L-Dopa, Dopaminagonisten) engmaschig überwacht und angepasst werden.

6. Motivation & Selbstwirksamkeit

    • Reha gibt Patient:innen Struktur, Zielorientierung und das Gefühl, aktiv Einfluss auf ihre Situation nehmen zu können.


Wann ist eine Reha beim Parkinson sinnvoll?

    • Nach einer Verschlechterung des Allgemeinzustands
    • Nach einem Krankenhausaufenthalt
    • Bei neu aufgetretenen Symptomen (z. B. Gangunsicherheit, Sprechstörungen)
    • Regelmäßig alle 1–2 Jahre zur Stabilisierung und Fortschrittskontrolle


Leitlinie und aktuelle Artikel

    1. Leitlinie, Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) in Zusammenarbeit mit mehreren Fachgesellschaften:

      S2k-Leitlinie Parkinson-Krankheit (Reg. 030-010)
      Langfassung (🕸️PDF)
      Patientenleitlinie (🕸️PDF)

    2. Lisitchkina, H. & Meyer, K. (2019).
      Rehabilitation beim Parkinson-Syndrom: Neurobiologische Grundlagen und evidenzbasierte Medizin (🕸️PDF)
      👉 Überblick über neurobiologische Grundlagen, Therapieoptionen und Wirksamkeit evidenzbasierter Reha.

    3. Schott, N. (2020).
      Mobility in the elderly – Dual task training in neurological patients. (🕸️REVIEW)
      👉 Dual-Task-Training kann die Mobilität und Stabilität bei Parkinson signifikant verbessern.

    4. Thieme, H. (2005).
      Physiotherapeutisches Gangtraining bei Patienten mit Morbus Parkinson. (🕸️Thieme Connect)
      👉 Gangtraining verbessert Mobilität und Gleichgewicht; Studien belegen positive Effekte.

    5. Akrama, G. et al. (2023).
      Exergaming mit Spielkonsolen bei Parkinson-Patient:innen. (🕸️Thieme Connect)
      👉 Exergaming zeigt vergleichbare oder bessere Ergebnisse als klassische Reha.

    6. Oechsner, M. (o.J.).
      Neurorehabilitation bei fortgeschrittenem Parkinsonsyndrom. (🕸️PDF)
      👉 Spezifische Reha-Ziele in späteren Krankheitsstadien; Fokus auf Alltagserhalt.

    7. TELEPARK-Studie (2025)
      Teleneurorehabilitation and Motor and Nonmotor Symptoms and Quality of Life in Parkinson Disease: The TELEPARK Randomized Clinical Trial.
      👉 Randomisierte Studie zeigt signifikante Verbesserungen durch Telereha bei Motorik und Lebensqualität.
      (JAMA Neurology, 🕸️Artikel)

    8. Tanztherapie-Studie (2025)
      Dancing Towards Stability: The Therapeutic Potential of Argentine Tango for Balance and Mobility in Parkinson’s Disease
      👉 Tango-Therapie verbessert Gleichgewicht und Beweglichkeit signifikant.
      (Diseases, 🕸️Artikel)

    9. Digitale Muskeltraining-Studie (2024)
      mHealth-assisted expiratory muscle strength training in Parkinson’s disease patients: A proof-of-concept study
      👉 App-gestütztes Atemmuskeltraining zeigte vielversprechende Ergebnisse.
      (Journal of Parkinson’s Disease, 🕸️Artikel)

    10. VR-basierte Reha (2024)
      Virtual Reality Game with Haptic Feedback for Upper Limb Rehabilitation in Parkinson’s Disease
      👉 Mixed-Reality-Therapie mit haptischem Feedback zur Arm-Rehabilitation.
      ( IEEE Xplore, 🕸️Artikel)

    11. Kognitives Training (2025)
      Cognitive Orientation to Daily Occupational Performance (CO-OP) in Parkinson’s: Randomized Trial Findings
      👉 Ergotherapeutischer Ansatz verbessert funktionale Alltagskompetenz.
      (Canadian Journal of Occupational Therapy, 🕸️Artikel)

    12. TMS gegen Dysarthrie (2025)
      Repetitive transcranial magnetic stimulation in treating dysarthria in Parkinson’s disease: A systematic review
      👉 rTMS verbessert Sprechfähigkeit bei Dysarthrie.
      (Frontiers, 🕸️Artikel)

    13. tDCS für Kognition (2025)
      Transcranial Direct Current Stimulation on Cognitive Function in Parkinson’s Disease
      👉 Meta-Analyse belegt kognitive Verbesserungen durch nicht-invasive Hirnstimulation. (Frontiers in Aging Neuroscience, 🕸️Artikel)

    14. KI-gesteuerte Stimulation (2025)
      AI-Controlled Transcutaneous Peripheral Nerve Stimulation for Essential Tremor
      👉 Erste Pilotstudie zu KI-basierter Nervenstimulation mit positiven Ergebnissen. (Tremorjournal, 🕸️Artikel)

    15. Assessment-Validierung (2025)
      Clinical Assessment of Walking Capacity in People with Parkinson Disease: Are Two Minutes Sufficient?
      👉  Validierung neuer kurzer Gehtests für klinische Anwendung.
      (Physical Therapy & Rehabilitation Journal, 🕸️Artikel)

    16. Schlucktraining (2025)
      Swallowing function improvement with electrical stimulation in Parkinson’s disease
      👉  Studie untersucht elektrische Stimulation zur Schlucktherapie.
      (ScienceDirect, 🕸️Artikel)

 

 

 

Welche Veränderungen erwarten wir in der Neuroreha?

In der Neurorehabilitation (Neuroreha) gibt es derzeit viele spannende Entwicklungen, die in naher Zukunft das Potenzial haben, die Therapieansätze, Behandlungserfolge und das Leben der Patienten deutlich zu verbessern. Hier sind einige der wichtigsten Trends und Technologien, die die Neuroreha transformieren könnten:

1. Robotik und Exoskelette

Robotergestützte Therapie: Roboterarme und -beine, die Bewegungen unterstützen und wiederholte, präzise Übungen ermöglichen, haben sich als effektiv in der Reha für Schlaganfallpatienten und bei anderen neurologischen Erkrankungen erwiesen. Sie erlauben eine intensive und automatisierte Therapie und fördern die neuroplastischen Prozesse.

Exoskelette: Tragbare Exoskelette helfen Patienten, wieder zu gehen oder Bewegungen zu trainieren, die aufgrund von Lähmungen oder Muskelschwäche eingeschränkt sind. Diese Technologie könnte Menschen mit Rückenmarksverletzungen oder nach Schlaganfällen ein Stück Mobilität und Selbstständigkeit zurückgeben.

2. Virtuelle Realität (VR) und Augmented Reality (AR)

VR-Therapie: VR ermöglicht immersives Training in virtuellen Welten, die spezifische Bewegungen und kognitive Fähigkeiten fördern können. Sie wird bereits erfolgreich zur Förderung der Feinmotorik und Koordination eingesetzt und könnte Patienten durch spielerische Szenarien zu intensiverer und motivierterer Therapie anregen.

AR-gestützte Übungen: Augmented Reality kann in realer Umgebung genutzt werden, um Bewegungen zu unterstützen und dem Patienten visuelles Feedback zu geben. Dies fördert das Verständnis von Bewegungen und ermöglicht gezieltes, individualisiertes Training.

3. Brain-Computer-Interfaces (BCI)

• BCI-Technologien ermöglichen es, die Gehirnaktivität direkt in Steuerungsbefehle für Computer oder andere Geräte umzuwandeln. Patienten können beispielsweise mit Gedankenkraft Roboterarme bewegen oder Prothesen steuern. Diese Technologie könnte in der Neuroreha Patienten mit schweren Lähmungen helfen, ihre Unabhängigkeit zurückzugewinnen.

• BCIs könnten auch zur Förderung der Neuroplastizität beitragen, indem sie gezielt Gehirnregionen stimulieren und trainieren, um verloren gegangene Funktionen wiederherzustellen.

4. Personalisierte, datengetriebene Therapie

Wearables und Sensoren: Tragbare Sensoren können Bewegungen, Vitalwerte und Aktivitätslevel überwachen und liefern Daten, die zur Anpassung und Optimierung der Therapie genutzt werden können. Damit lässt sich das Training im Alltag gezielt steuern und überwachen.

Künstliche Intelligenz (KI): KI-gestützte Systeme können anhand der gesammelten Daten den Verlauf der Rehabilitation analysieren und individuell anpassen. Dies könnte die Effektivität der Therapie steigern und auf die Bedürfnisse des einzelnen Patienten zugeschnittene Übungen bieten.

5. Neuromodulation und nicht-invasive Hirnstimulation

Transkranielle Magnetstimulation (TMS) und Transkranielle Gleichstromstimulation (tDCS): Diese Techniken stimulieren bestimmte Gehirnareale, um die Neuroplastizität zu fördern und die Genesung zu beschleunigen. Sie könnten ergänzend zur konventionellen Physiotherapie eingesetzt werden und die neuronalen Verbindungen gezielt stärken.

Tiefenhirnstimulation (DBS): Invasive Verfahren wie DBS werden bei schweren neurologischen Erkrankungen wie Parkinson eingesetzt und könnten sich auch auf bestimmte Rehabilitationsfälle anwenden lassen.

6. Tele-Rehabilitation und digitale Therapieplattformen

Tele-Reha: Mit Telemedizin können Patienten von zu Hause aus auf Rehabilitationsprogramme zugreifen, was besonders für Menschen in ländlichen Gebieten oder mit eingeschränkter Mobilität vorteilhaft ist. Durch Video- und Sensortechnologie können Therapeuten Bewegungen und Fortschritte in Echtzeit überwachen.

Apps und digitale Gesundheitsplattformen: Apps bieten Zugang zu Übungen, Feedback und Erinnerungen für ein tägliches Training. Mit spielerischen Elementen können sie Patienten motivieren und den Fortschritt dokumentieren.

7. Biotechnologie und Stammzelltherapie

Stammzelltherapie: Die Forschung an Stammzellen zur Behandlung neurologischer Schäden, wie sie durch Schlaganfälle oder Rückenmarksverletzungen verursacht werden, macht Fortschritte. Stammzellen könnten dazu beitragen, geschädigte Nervenzellen zu reparieren oder zu ersetzen.

Regenerative Therapien: Verfahren zur Wiederherstellung von Nervengewebe und zur Förderung der Neurogenese könnten künftig dazu beitragen, neurologische Beeinträchtigungen nachhaltig zu lindern.

8. Kognitive Rehabilitation und neuropsychologische Ansätze

Kognitive Reha-Programme: Fortschritte in der kognitiven Neurowissenschaft fließen in neue Programme zur Verbesserung von Gedächtnis, Aufmerksamkeit und Problemlösungsfähigkeiten ein. Diese Programme könnten durch KI und VR verstärkt und gezielt auf den Patienten zugeschnitten werden.

Neurofeedback: Neurofeedback ermöglicht es Patienten, ihre eigene Hirnaktivität zu beobachten und zu beeinflussen, was bei der Bewältigung kognitiver und emotionaler Defizite helfen kann.

Zusammengefasst

Diese Entwicklungen sind vielversprechend und könnten die Neurorehabilitation in den kommenden Jahren grundlegend verändern. Die Kombination aus modernen Technologien, personalisierten Therapieansätzen und einem besseren Verständnis der Neuroplastizität gibt Hoffnung, dass Patienten schneller Fortschritte machen und höhere Grade an Selbstständigkeit erreichen können.